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Alterspolitik und Umfahrungsprojekt werfen grosse Fragezeichen auf

Vergangene Woche traf sich die SVP Uznach, um über den Amtsbericht und das Budget 2022 zu beratschlagen. Die Schliessung des Pflegezentrums ohne zeitnahe Anschlusslösung sowie die Planungsentwicklung der Umfahrungsstrasse A15 warfen hingegen grosse Fragezeichen auf. Die Gutachten und Anträge des Gemeinderates sowie das Budget und der Steuerantrag 2022 werden gutgeheissen.

Wohin mit unseren Pflegebedürftigen?

Das Uzner Pflegezentrum wurde 1972 als regionales Pflegezentrum eröffnet und letztmas 2007 mit rund 11 Millionen Franken Steuergeldern erneuert.Träger des Zweckverbandes sind die Gemeinden Benken, Eschenbach, Gommiswald, Kaltbrunn, Rapperswil-Jona, Schmerikon und Uznach.Obwohl sich die Schliessung des Pflegezentrums Linth in Form des bisherigen Zweckverbandes seit Jahren abzeichnete, ist es den Verantwortlichen nicht gelungen, eine zeitlich abgestimmte Anschlusslösung in die Wege zu leiten. Wie am Informationsanlass mitte November zu erfahren war, plant man als mögliche Notlösung neben dem Altersheim allfällige Wohncontainer für unsere Pflegebedürftigen einzurichten, um die fehlenden Pflegeplätze abzudecken. Dies lehnt die SVP entschieden ab und fordert ein Umdenken.

Prioritär sollen nun Verhandlungen mit dem Zweckverband geführt werden, um die Liegenschaft mit der dazugehörigen Landreserve zu übernehmen. Aufgrund der sich wandelnden Bedürfnisse könnten die vorhandenen Infrastrukturen des Pflegeheims dahingehend angepasst werden, dass nebst den erforderlichen Pflegeplätzen auch betreutes Wohnen sowie Alterswohnungen in Kombination eingerichtet werden könnten. Dies ist einem professionellen, erfahrenen Anbieter aus der Privatwirtschaft zu übertragen, während die Gemeinde als Vermieterin auftritt.

Die bewährten Organisationen der Pro Senectute und der Spitex bieten in Uznach eine bewährte, funktionierende Altersbetreuung an. Die Altersberatung der Pro Senectute wird gar mit 50% Bundesbeiträgen finanziert. An der letzten Bürgerversammlung wehrte sich die SVP gegen die neu geschaffene Beratungsstelle „Fachstelle Dialog Alter“, welche zwischenzeitlich mit rund einer Viertelmillion zu Buche schlägt und weiter ausgebaut wird. Die Alterspolitik muss nicht neu erfunden werden, während die Schaffung von parallel laufenden Strukturen keinen Sinn ergeben. Der Uzner Defizitbeitrag an das Pflegeheim belief sich in den letzen Jahren Jahren zwischen 30‘000.00 und 60‘000.00 Franken – ein kaum erwähnenswerter Betrag im Vergleich zum jährlichen, millionenschweren Gemeindehaushalt.

Eine halbe Milliarde für die Umfahrungsstrasse?

Ein weiteres grosses Fragezeichen warf die laufende Entwicklung der geplanten Umfahrungsstrasse A15 Gaster auf. Wurden die anfänglichen Kosten mit rund 170 Millionen kommuniziert, spricht man Stand heute von 370 Millionen Franken Ausgaben. Aufgrund der kritischen Beurteilung der eidg. Natur- und Heimatschutzkommission soll nun der Strassenabschnitt entlang des Kaltbrunner Riets noch tiefer in das Sumpfgebiet gelegt werden – die SVP rechnet mit finalen Kosten von gegen einer halben Milliarde Franken, bis ein solches Projekt schlussendlich realisiert wäre.

Aufgrund der immensen Bautätigkeit und Zuwanderung wird Uznach auf 10‘0000 Einwohner anwachsen, was den Quellenverkehr weiter ansteigen lässt. Die Vorstellung, dass aus dem Uzner Altstädtchen dereinst eine Flaniermeile und Begegnunszone werden könnte, teilt die SVP Uznach aus diesem Grunde nicht.

Vielmehr sollte kurzfristig das „Einbahn-Kreisel-System“ entlang der Bahnhofstrasse realisiert werden, um genügend Stauraum bei geschlossener Barriere zu schaffen, damit der übrige Verkehr ungehindert passieren kann. Somit wären zumindest mal die teils kilometerlangen Verkehrstaus im Einrosenstädtchen gelöst.

Mittefristig sollte das künstlich angelegte Bachbeet des Steinenbachs entlang dem Bahngleis renaturiert und ins Rietland zurückgeführt werden, damit eine Untertunnelung der Bahnbarriere mit Kreisel an der Benknerstrasse für fliessenden Verkehr realisiert werden kann.

Langfristig betrachtet ist die Realisierung des Rickentunnel das wohl sinnvollste Verkehrsprojekt, um die beiden Kantonshälften und somit die Autobahnstrukturen beidseitig des Rickenpasses zusammenzuführen. Insbesondere im Winter blockieren regelmässig quergestellte Lastwagen über Stunden jeglichen Verkehr. Eine sinnvolle Tunnelvariante mit entsprechenden Zusammenschlüssen bestehender Verkehrsstrukturen könnte mit möglichst geringem Landverschleiss realisiert werden.

SVP Uznach, der Vorstand